In Bezug auf den Willen Gottes glauben wir genauso an Seine Souveränität wie an unsere Verantwortung. Ganz praktisch: Gebet erhält in der Gemeinde eine stärkere Betonung als jede andere Betätigung. Denn wir erwarten nicht nur das Menschen Mögliche; wir glauben an einen großen Gott, der Seine Gemeinde baut.
Wir wollen unsere Beziehungen und unseren Glauben offen und ehrlich, d.h. ohne fromme Maske leben. Hauszellgruppen sind dafür eine wesentliche Struktur unserer Gemeinde.
Unsere Lehre, unser Leben, unsere Beziehungen und unsere Mitarbeit innerhalb der Gemeinde und zwischen den Gemeinden/Kirchen sind geprägt von Ausdauer, gegenseitigem Vertrauen, Zusammengehörigkeit und Verantwortung füreinander.
Wir sehen unsere Unterschiedlichkeit als Chance und Bereicherung, lieben uns in gegenseitigem Respekt so, wie wir sind. Wir wollen beeinflussen, aber nicht manipulieren.
Wir nehmen am gesellschaftlichen Leben teil, sprechen eine zeitgemäße Sprache und zeigen eine lebensbejahende Haltung. Es gibt in unserer Gemeinde keine Konkurrenz zwischen Familien- und Gemeindeleben.
Ohne Opferbereitschaft und Übernahme von Verantwortung lässt sich nichts erreichen. Wir setzen uns ein, geben uns Mühe und gehen sorgfältig mit unseren Mitteln und Möglichkeiten um. Qualität kommt vor Quantität.
Wir stehen auf der Grundlage der historischen Glaubensbekenntnisse der christlichen Kirche. Insbesondere glauben wir:
Wir glauben an den einen Gott, Schöpfer und Erhalter der ganzen Welt, der in Ewigkeit in drei Personen war, ist und bleibt: Gott, der Vater, Gott, der Sohn, und Gott, der Heilige Geist.
Die Bibel (das Alte und das Neue Testament) ist das vom Heiligen Geist eingegebene, unfehlbare Wort Gottes. Sie offenbart uns Gott, Seinen Plan der Erlösung und Seinen Willen für uns; sie ist die höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung.
Jesus Christus ist der ewige Sohn Gottes. In Ihm wurde Gott vollkommener Mensch. Er starb am Kreuz für unsere Sünden, wurde von Gott auferweckt und in den Himmel erhöht. Nun sitzt Er zur Rechten Gottes und herrscht über alles; Er ist der Herr. Er wird wiederkommen in Macht und Herrlichkeit zur Vollendung aller Dinge.
Der Mensch ist geschaffen in Gottes Ebenbild. Durch seinen Ungehorsam gegenüber Gott kam die Sünde in die Welt und mit ihr die Trennung des Menschen von Gott. Allein durch die Gnade Gottes und den Glauben an das durch Jesus vollbrachte Werk der Erlösung erlangt der Mensch persönliches Heil. Dabei wird er in der Wiedergeburt Teilhaber der göttlichen Natur. Dieses ist das Werk des Heiligen Geistes. Die durch den Glauben an Jesus vollzogene Umkehr vom alten Leben sollte durch die Taufe zum Ausdruck gebracht werden.
Das Erlösungswerk Jesu schließt die Wiederherstellung unseres ganzen Menschseins in körperlicher, seelischer und geistiger Hinsicht ein.
Die Gemeinde ist der Leib Jesu mit Christus selbst als dem Haupt. Jeder an den Herrn Jesus Christus gläubige, wiedergeborene Christ sollte seine Zugehörigkeit zum Leib Christi durch Verbindlichkeit in einer örtlichen Gemeinde deutlich machen. Die lokale Gemeinde ist Ausdruck der weltweiten Gemeinde.
Gott wirkt durch die Dienste in der Gemeinde und durch die Gaben des Geistes die Verherrlichung Seines Namens, die Auferbauung des Leibes und die Erfüllung des Missionsauftrags.
Wir glauben an die Taufe im Heiligen Geist. Der Heilige Geist verherrlicht Christus, befähigt den Gläubigen zu einem Leben in Heiligung und bevollmächtigt ihn zum Dienst.
Bei Seiner Wiederkunft wird Jesus alle Menschen richten und Gottes Absichten für diese Welt vollenden. Wir glauben an eine ewige Herrlichkeit für alle, die das göttliche Heil in Jesus Christus durch Glauben annehmen, und an eine ewige Verdammnis für alle, die nicht an Jesus glauben.
Das ist uns wichtig: Was geboren ist, lebt. Wir als Verantwortliche müssen und wollen nichts ‘machen’. Es ist nicht unsere Gemeinde, es ist Gottes Gemeinde. Dennoch: Gott verwirklicht Seine Absichten durch Menschen. Deshalb wollen wir immer wieder sehr genau hinhören, was Gott wie und wann getan haben will.
Die Bibel (das Wort Gottes) ist eine Offenbarung der Person und des Wirkens Christi. Deshalb gilt unsere Verkündigung und unser Lebensstil dem gekreuzigten und auferstandenen Christus. Das Evangelium vom Königreich Gottes ruft Menschen dazu auf, Jesus nicht nur auf den Beifahrersitz des Lebens zu setzen, sondern ihm das Steuer zu überlassen.
Nur der Glaubende wird etwas von Gott empfangen. Dabei liegt die Betonung nicht auf unserem Glauben, sondern auf Glauben an einen großen Gott. In der Anbetung suchen und feiern wir die unmittelbare Gegenwart Gottes. Unserer Verkündigung soll die Kraft Gottes innewohnen. Über das Gebet wollen wir das Erbarmen Gottes für die Menschen im Harz und Seine Leidenschaft für das Reich Gottes empfangen. Auch wenn wir in vielen kleinen Schritten vorwärts gehen, wollen wir doch stets groß denken. Sollte Gott irgend etwas unmöglich sein?
Ob wir es (wahrhaben) wollen oder nicht – wir befinden uns in einer Auseinandersetzung; kurz gesagt: in einem Kampf zwischen Gut und Böse; es geht um den Einfluss auf unser Denken, auf unsere Werte und damit auf unser Handeln, unser Leben. Deshalb werden wir – wie die Urgemeinde – eine betende Gemeinde sein. Jeder Einzelne soll die Bedeutung des Gebets in seinem Leben erkennen und wahrnehmen. Gebet ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Hauszellgruppe.
Das Buch der Offenbarung macht deutlich: Die letzte Frage, auf die alles hinausläuft, lautet: Wer bekommt unsere Anbetung? Woran hängt unser Herz? Die Gemeinde Jesu im Harz wird nur dann eine siegreiche Gemeinde sein, also eine Gemeinde mit Ausstrahlung und prägendem Einfluss, wenn sie die Anbetung ihres Gottes zu ihrem Lebensstil macht.
Der Schlüssel zu einem Großteil des Neuen Testaments und besonders zum Dienst und zur Lehre Jesu ist in der Spannung zu finden, dass das Reich Gottes – die Zeit seiner Herrschaft – schon gekommen ist (“so ist das Reich Gottes zu euch gekommen”), andererseits aber noch kommen soll (“Dein Reich komme!”). Deshalb sind wir dazu berufen, in einer Zeit zu leben zwischen dem Anfang des Endes und der Vollendung des Endes, in einer Zeit des “schon jetzt, aber noch nicht”. In Christus gehört uns schon jetzt der Sieg über den Tod, aber wir müssen noch sterben. Schon jetzt sind wir gerettet, aber wir sind noch nicht vollendet. Schon jetzt leben wir im Geist, aber zugleich leben wir noch in der Welt. Schon jetzt erleben wir Frieden mit Gott, aber in der Welt herrscht noch Krieg...
Viele Menschen finden zu Jesus Christus, erfahren aber in ihrem Glauben wenig Dynamik. Die Befähigung zum Leben und zum Dienst für Gott liegt im Wesentlichen in der Erkenntnis des Evangeliums von Jesus Christus; auf den Punkt gebracht: “Ich bin mit Christus gekreuzigt... Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus in mir.” (Gal.2,19) Antrieb und Kraft dazu erfahre ich durch die Erfüllung mit dem Heiligen Geist; sie ist die Befähigung zum Leben und zum Dienst.
Einerseits machen wir Mut, alles von Gott zu erwarten (nämlich das uns Menschen Unmögliche), andererseits sind wir überzeugt, dass Gott auch alles von uns erwartet (nämlich das uns Menschen Mögliche selbst zu tun). Wir leben unter Gottes Führung, schieben aber die Verantwortung für unser Handeln nicht auf ihn ab. Wir wenden uns gegen übertriebene Geistlichkeit, gegen Religiosität: Weder macht Gott uns zu Marionetten, noch ist die Bibel ein Orakel, das wir beliebig befragen können. In der Herausforderung des Alltags, den eigenen Weg zu finden, bleiben wir offen für den Dialog mit unseren Mitmenschen.